Mentaltraining für Mountainbiker – Erfahrungsbericht zum Mutmacher

Fahrtechnik war noch nie mein Ding, muss ich ehrlich gestehen. Meine erste Trail-Erfahrung war schrecklich und daher hatte ich nie einen sanften Einstieg in die Materie. Ich war komplett überfordert, als mein Freund vor ein paar Jahren mit einem Mal auf einen Trail abgebogen und losgedüst ist. Ich wusste nicht, wie Bremsen, wie ich mich bewegen und worauf ich achten sollte – es war, als hätte man mich einfach ins kalte Wasser geschmissen. Über meine Ängste habe ich auf dem Blog schon einmal geschrieben.

Meine mentale Stärke und ich

Sicher spielt auch die Tatsache, dass ich generell ein sehr ängstlicher Mensch bei Geschwindigkeiten bin, eine große Rolle. Mir fehlte auch die nötige Erfahrung. Aber auch mein Kopf ist ein großes Problem. Und je mehr einschneidende Ereignisse mein Kopf verarbeiten muss, desto schlimmer wird es und desto mehr ziehe ich mich in meinem Schneckenhaus zurück.

Doch ich will kämpfen, mich nicht unterkriegen lassen. Darum habe ich beschlossen, mich meinen Schwächen zu stellen. Den Fahrtechnik-Schwächen stelle ich mich schon länger. Jetzt ist der Kopf an der Reihe. Nachdem wir hier auf dem Blog mit Roxy im Interview über ihre Onlinekurse gesprochen haben und ich bereits letzten Sommer ihren Fahrtechnik-Onlinekurs für Einsteiger gekauft hatte, habe ich nun ihren Mentalkurs getestet. Den Mutmacher. Über meine Erfahrungen mit dem Online-Mentalkurs und die weitreichenden Folgen möchte ich in diesem Blogbeitrag schreiben.

Onlinekurs Mutmacher auf dem Bildschirm.

Brauche ich Unterstützung bei meiner mentalen Stärke?

Vor ein paar Jahren hätte ich noch gesagt, dass ich keinen Mentalkurs benötige. Wieso denn auch? Ich bin eine starke Persönlichkeit, sehr zielstrebig und mental robust. Zumindest in den meisten Fällen. Doch ich habe auch schwache Momente. Inzwischen kenne ich mich selbst hervorragend und weiß, in welchen Fällen ich mentale Probleme habe. Größtenteils hat es mit Überforderung zu tun. Zum Beispiel:

Wenn alle Augen auf mich gerichtet sind und von mir Dinge erwartet werden, die ich noch nicht aus dem Effeff kann oder bei denen ich unsicher bin.
Wenn Situationen eintreten, die ich so nicht kenne – das große Unbekannte also.

Lisa hat Angst auf dem Mountainbike.

Ich würde behaupten, dass ich durch das Radfahren auch mich selbst besser kennengelernt habe. Ich verbringe viel mehr Zeit mit mir selbst, habe meine Grenzen besser ausgelotet und kann Extremsituationen gründlicher üben und einschätzen. Aber was ich nicht schaffe, sind meine mentalen Blockaden zu überwinden. Deswegen habe ich mich für den Onlinekurs entschieden. Ein Kurs, bei dem ich meine Zeit frei einteilen kann.

So etwas erfordert selbstverständlich Selbstdisziplin – aber wenn der Wille da ist, an sich selbst zu arbeiten, dann schafft man das auch ohne fixe Termine.

Wie ist so ein mentaler Onlinekurs aufgebaut?

Der Onlinekurs verfügt über verschiedene Kapitel und Lektionen. In den ersten Videos geht es darum, sich über die mentale Stärke und deren Ursachen bewusst zu werden. Später folgen Übungen und Strategien, wie man mit Ängsten und Extremsituationen besser umgehen kann. Dabei werden einem auch Methoden mitgegeben, wie man zum Beispiel negative Erinnerungen neutralisieren kann. Zum Beispiel einen Sturz, wie ich ihn auch schon in der Vergangenheit hatte.

Mir hat es geholfen, dass ich die Videos wieder und wieder anschauen konnte, ich mir Zeit lassen und sie in meinen Alltag integrieren konnte. Auch die beruhigende Stimme von Roxy hat sicher ihren Teil dazu beigetragen, genauso wie die Tatsache, dass sie auch eine Frau ist. Natürlich gibt es auch Männer, die beruhigend und mitfühlend in ihrer Art sind. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass Frauen meine Ängste besser nachvollziehen können.

Was hat mir der Mutmacher gebracht?

Zum einen konnte ich die Übungen zur Stressbewältigung auch in den Alltag integrieren. Die erlernten Atemtechniken haben mir zum Beispiel schon oft beim Einschlafen geholfen. Auch auf der Arbeit gehe ich inzwischen gewissen Probleme viel ruhiger an. Ich war schon immer recht diplomatisch – aber wenn Überforderung dazu kam, war es vorbei. Jetzt versuche ich auch bei Überforderung erst einmal Abstand zu nehmen, ausführlich über das Problem nachzudenken und es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Es klappt nicht immer, aber ich hatte tatsächlich schon die ein oder andere Situation, in der ich die Kontrolle besser behalten konnte.

Tatsächlich habe ich durch den Kurs auch den Entschluss gefasst, mich in einem Fahrtechnikcamp für Frauen anzumelden, welches in einem Bikepark stattfindet. Ich habe dadurch Ziele gefunden, die mich nicht unter Druck setzen und die ich unbedingt anpacken möchte. Der Kurs hat mir so ein wenig den Weg geebnet, Dinge auszuprobieren, die ich sonst schon kategorisch ausgeschlossen hatte. Das habe ich nach dem Kurs auch auf dem Trail gemerkt. Die Angst war trotzdem noch oft da, aber ich war deutlich mutiger. Ich habe das auch bei meinem ersten Bikeparkbesuch gemerkt, welcher in Italien mit ausschließlich fremden Personen stattgefunden hatte.

Außerdem habe ich durch den Kurs angefangen, mich öfter mal abends im Dunkeln auf die Dachterrasse raus zusetzen und dort etwas zu meditieren, den Tag zu reflektieren und mit Kräftigungsübungen / Yoga abzurunden.

Lisa mit dem Mountainbike

Übrigens wurde in dem Kurs auch eine Sache empfohlen, die ich schon vorher ziemlich intuitiv von selbst gemacht habe und die ich jedem empfehlen kann: Singen! Zum Beispiel habe ich schon vor über einem Jahr angefangen, Lemon Tree zu singen, wenn ich Spitzkehren gefahren bin. Das hat mich irgendwie beruhigt. Welches Lied beruhigt denn dich? Schreibe das gerne in die Kommentare!

Bis bald,

Deine Lisa!

PS: Falls du auch Lust hast, den Mutmacher mal auszuprobieren, dann verwende gerne den Rabattcode „MOUNTAINBIKELIEBE7 “ um 7 % beim Kauf eines Kurses von Roxy zu sparen.

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